Das Konzept
Veröffentlicht in: INTER FINITIMOS, Wissenschaftlicher Informationsdienst Deutsch-polnischer Beziehungen, Nr. 19/20, 2001 (erschienen im August 2002), S. 93-99
Udo Kühn

DOKUMENTATION POLEN-INFORMATION

Diese Einrichtung, die politisch unabhängig und ohne finanzielle Zuwendungen arbeitet, ist eine private Initiative von Gertrud und Udo Kühn, sowie ihren Freunden. Anstoß gab die Redaktion der deutschsprachigen „Monatsschrift Polen" aus Warschau in den Jahren 1968 bis 1971 mit Fragen an ihre Leser zur polnischen Geschichte und anderen Themen über Polen.

Konzept 1970 (Auszug)
  1. Welche Informationen über Polen stehen mir als „Normalverbraucher" überhaupt zur Verfügung?
  2. Welche Informationen bekomme ich von diesen Quellen geliefert?
  3. Wie unterscheiden sich verschiedene Informationen über den gleichen Vorfall voneinander?

Formale Erfassung und inhaltliche Erschließung

Es werden Informationsquellen über Polen und das deutsch-polnische Verhältnis ausgewertet, die in anderen Dokumentationen nicht immer zu finden sind. Entscheidend ist oft, unter welchen Gesichtspunkten eine Quelle interessant erscheint oder nicht. Das betrifft sowohl die Zeit vor, als auch nach der sogenannten Wende in Polen. Diese umfangreiche Dokumentation, nach moderner Datentechnik strukturiert, mit einem leistungsstarken Literatur-Datenbanksystem gespeichert und zugängig gemacht, wird kontinuierlich fortgeführt.
Einige Merkmale:

Konzept 2002 (Auszug)
Die veränderten politischen Verhältnisse zwischen Polen und dem wiedervereinigten Deutschland, die Verfügung über neue Medien, aber auch der Zwang zu sparen, bei einem von keiner Seite subventionierten Unternehmen wie der „Dokumentation Polen-Information", zwingen zu einem neuen Erfassungs-, Erschließungs- und Archivierungskonzept, das nachfolgend kurz aufgelistet wird:

Umfang (Ende 2001)
Beginn der Archivierung: 1. Oktober 1970 in Wiesbaden in ständiger Fortsetzung
Stand der elektronischen Datenbankerfassung 1970 bis 2000
Insgesamt 52039 recherchierbare Dokumente. Davon 48741 Zeitungsausschnitte, 2748 Buchtitel und „Graue Literatur", 333 Informationsquellen und 217 Dokumente in der BILDBANK; 141 unterschiedliche Themenschwerpunkte und 4913 Deskriptoren im Thesaurus.


Zugang und Kontakte

Deutsches Polen-Institut in Darmstadt
Bei den Holzboxen, Tagesmappen und dem Bandkatalog handelt es sich um eine Dauerleihgabe von Udo Kühn an das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt mit einer Vereinbarung vom 20. Dezember 1993 für die Nutzung intern und von außerhalb im Institut.
[Datenbank für Polen-Institut, FAZ vom 23. April 1994]


Dokumentation Polen-Information in Erbach-Bullau


Auswertung und Nutzung (Beispiele)

Recherchen - Analysen - Studien [RAS]

RETRIEVE
Einzelrecherchen auf Abruf


Beiträge in Zeitschriften / Vorträge / Datenbankpräsentationen


CD-ROM Edition der Dokumentation Polen-Information
Gestaltung: Dieter Geiger, www.pc-dr.dehttp://www.pc-dr.de/
Als erste CD-ROM steht die Ausgabe 1/2001 mit der Gesamtdarstellung zum Zeitraum 1970 bis 2000 zur Verfügung. Würde man den Inhalt dieser CD-ROM auf Papier drucken, wären das an die 13000 Seiten, also 50 Bände mit jeweils etwa 260 Seiten. Bei den großen elektronischen Speicherkapazitäten eines PC`s bietet es sich an, diese CD-ROMs der Dokumentation Polen-Information gleich auf die Festplatte zu kopieren. Preis der CD-ROM: € 50,-- plus Versandkosten.


DIALOG / Deutsch-Polnisches Magazin: Für die Jahrgänge 1.1987 bis 10.1996 wurde von der Dokumentation Polen-Information eine Bibliographie mit umfassenden Registern [RAS.009] und eine Datendiskette erstellt. Eine CD-ROM (1987 bis 2001) ist in Vorbereitung.



Chronik zur Dokumentation Polen-Information (Auswahl)

Aktuelle Projekte 2002/2003

AMICUS POLONIAE / Kommentare zur Dokumentation Polen-Information 1970 bis 2000 [Auszug:]
Die vorliegende Schrift ist nun das komprimierte Ergebnis unserer dreißigjährigen Dokumentationsarbeit. Welches Fazit könnte daraus gezogen werden?
Karl Dedecius äußerte zum Abschluß seiner Tätigkeit für das „Deutsche Polen-Institut" in Darmstadt einmal, „...wenn er an die vielen deutsch-polnischen Gesprächsforen denke, in denen er über Jahre hinweg Zeit abgesessen hat, da liege ihm doch [für seinen Nachfolger] die Empfehlung nahe: ‚Lassen Sie das, bleiben Sie hier zu Hause, und schreiben Sie schöne Bücher‘..." [Darmstädter Echo vom 2. März 1999]
In der Tat, an Gesprächs- und Diskussionsforen, Gesellschaften, Akademien, Vereinigungen und anderen Bemühungen das deutsch-polnische Verhältnis aufzubereiten und zu verbessern fehlt es nicht. Auch Stiftungen, die diese Bemühungen finanziell fördern, gibt es eine ganze Reihe. Resolutionen, Kommuniques, Appelle etc. wurden viele verfaßt. Nicht mehr zählbare Preise, Orden, Medaillen und Doktorhüte, deutsche wie polnische, wurden verliehen... Kränze niedergelegt, Gedenkreden gehalten, Städtepartnerschaften gegründet, Jugend und Kultur ausgetauscht...
Woran mag es liegen, daß immer noch - oder schon wieder - eine Verbesserung der deutsch-polnischen Beziehungen von Politikern und Experten beschworen wird?

Die nachfolgenden, meist dokumentarischen Wiedergaben, können darauf auch keine Antworten geben, aber vielleicht den Werdegang und Iststand aufzeigen helfen.

Was war bei den deutschen „Normalverbrauchern" bezüglich ihrer polnischen Nachbarn wirklich herausragend?

Erstens die Unterstützung der Ostpolitik von Willy Brandt in den siebziger Jahren, eine Art Volksbewegung und die breite Nutzung der neuen deutsch-polnischen Beziehungen nach Abschluß des „Warschauer Vertrags" im Dezember 1970.

Zweitens die humanitäre Hilfswelle breiter Bevölkerungsteile in der Bundesrepublik Deutschland für die polnische Bevölkerung in den achtziger Jahren!

Drittens das weitgehende Verständnis für eine Integration Polens in das „Neue Europa".

Welche Einzelprojekte haben mich in diesem Zeitraum am meisten beeindruckt?


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